Der Lieferumfang ist angesichts des Preises nicht besonders umfangreich. Es ist enthalten:

• 2 Paar Tannenbaum-Silikon-Ohrstöpsel
• 1 Paar Schaumstoff-Ohrstöpsel
• Kabelclip
• Werkzeug um die Filter auszutauschen
• Ersatzfilter

Optimal wären zusätzliche Ohrstöpsel und ein weiteres Kabel mit Fernbedienung dem Preis angemessen gewesen.

Das Gehäuse besteht aus Metall und das Kabel lässt sich austauschen, es liegt aber kein zweites Kabel im Lieferumfang bei. Obwohl das Gehäuse aus Metall besteht, hat der In-Ear Kopfhörer ein leichtes Gewicht.

Das Kabel hat eine gute Stärke bis zum Splitter, dann wird es dünner. Es hat insgesamt eine gute Verarbeitung und auch die Verbindung zum Klinkenstecker und zum MCX-Stecker wirken hochwertig. Das Kabel ist weitgehend frei von Kabelgeräuschen, was sehr erfreulich ist. Der Klinkenstecker ist um 90° abgewinkelt.

Das Gehäuse ist komplett in schwarz gehalten, mit entweder dem SE, oder dem XR Schriftzug, je nachdem welches Modell man besitzt. Insgesamt ist das Design sehr schlicht gehalten. Obwohl der Etymotic ER3XR auf den ersten Blick recht lang wirkt, verschwindet ein Großteil des Gehäuses im Ohr, dadurch ist er sehr unauffällig.

Impedanz: 22 Ohm
Mikrofon Empfindlichkeit: -42dB +/-3dB
Frequenzbereich: 20 Hz – 16 kHz
Empfindlichkeit: 102 dB at 1KHz
Treiber: 1x micro Balanced-Armature Treiber

Das Gehäuse ist ausgesprochen klein und der Etymotic ER3 sitzt mit den Tannenbaum-Ohrstöpseln sehr tief im Gehörgang. Bis auf die Ohrstöpsel wird das Ohr an keiner anderen Stelle berührt, was sich sehr gut auf den Tragekomfort auswirkt.

Er sitzt sehr stabil im Ohr, obwohl die Tannenbaum-Ohrstöpsel und die tiefe Einsetzung ins Ohr erstmal eine Umstellung zu gewohnten In-Ear Kopfhörern ist. Ein guter Seal lässt sich mit den Etymotics sehr leicht erreichen. Wahlweise kann der Etymotic ER3 auch mit einer Kabelführung hinter dem Ohr eingesetzt werden.

Hat man sich ein paar Tage an die tiefe Einsetzung der ER3 gewöhnt, dann sind die Komfort-Vorteile zu gewöhnlichen In-Ear Kopfhörern bemerkenswert. Wahlweise sind auch Schaumstoffohrstöpsel im Lieferumfang enthalten, wenn einem die Tannenbaum-Ohrstöpsel nicht zusagen.

Der Etymotic ER3 isoliert sehr gut von Außengeräuschen, sogar besser als mancher Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung. Dadurch eignet er sich besonders für Vielflieger und Menschen die sich voll auf die Musik konzentrieren wollen, ohne von Außengeräuschen gestört zu werden.

Der Etymotic ER3XR hat eine leichte Bassbetonung und unterscheidet sich dadurch von der SE Version, der einen neutralen Bass besitzt. In der Klangqualität kann er locker mit anderen In-Ear Kopfhörer in dieser Preisklasse mithalten und das obwohl nur ein Balanced-Armature Treiber zum Einsatz kommt.

Bass

Der Bass ist nicht überbetont, sondern es wurde ein guter Spagat zwischen der SE-Version und einer erfrischenden und nicht zu aufdringlichen Bassbetonung gefunden.

Der Bass ist sehr trocken und hat einen gut texturierten Kickbass. Für absolute Bassliebhaber ist der Etymotic ER3XR trotzdem eher nichts, da der Bass nicht wie beim KEF M200, oder wie bei Beats Kopfhörer, einen zu starken Fokus bekommt. Trotzdem eignet sich der ER3XR auch für basslastige Musik, denn der Bass kann auch bei Electro Musik und ähnlichen Musikrichtungen gut aufspielen und erreicht in diesen Genres einen guten Spaßfaktor. Da der In-Ear Kopfhörer auch sehr tief im Ohr sitzt, ist ein guter Seal garantiert, was der Bassdarstellung zugute kommt.

Mitten

Die Mitten sind die großen stärken der ER3 Reihe und trotz der Bassbetonung bei der XR-Version wird diese Stärke nicht zunichte gemacht. Sie haben eine sehr gute Präsenz und eine ausgezeichnete Auflösung. Instrumente hören sich fantastisch klar an, sie sind kontrollierter und akkurater als bei vielen anderen In-Ears in dieser Preisklasse mit einer V-Abstimmung. Dadurch erreichen die Mitten eine sehr realistische Darstellung. Im Vergleich zur SE-Version reichen die Bässe nur ganz leicht bis in die unteren Mitten.

Höhen

Die Höhen haben keine nennenswerte Betonung oder Peaks und sind dadurch sehr langzeittauglich. Sie hören sich nicht zu hell an, sondern haben eine sehr harmonische Abstimmung. Die Höhen sind also sehr linear und dadurch angenehm zu den Ohren. Wenn man eher höhenempfindlich ist, dann ist der ER3 sehr zu empfehlen.

Bühne

Die Bühnendarstellung reicht etwas in die Breite und Tiefe, aber der wahrgenommene Raum ist nicht außergewöhnlich groß. Trotzdem können Instrumente gut im Raum geortet und herausgehört werden, was der guten Separation der Instrumente zu verdanken ist.

Durchweg hat der ER3 eine gute Auflösung und ist klanglich auf hohem Niveau in jedem Frequenzbereich. Er lässt sich problemlos mit einem Smartphone betreiben. Ein zusätzlicher Player oder Kopfhörerverstärker ist nicht unbedingt von Nöten.

Anders als der ER3XR ist der ER3SE sehr neutral abgestimmt und eignet sich daher sehr gut zum Abhören im Studio. Er eignet sich aber auch, wenn eine neutrale Abstimmung bevorzugt wird.

Bass

Der Bass ist nicht betont, sondern hört sich trotz der Neutralität sehr akkurat und präzise an. Trotz der Abstimmung ist er aber keinesfalls langweilig, da er eine gute Tiefe erreicht und den Klang sehr genau wiedergeben kann. Er erreicht trotz der flachen Frequenzkurve eine gute Präsenz und ist damit ideal im Studioeinsatz. Wer aber mehr Bass braucht, sollte zur ER3XR-Version greifen.

Mitten und Höhen

Die Mitten unterscheiden sich kaum vom XR und sind deshalb genauso zu bewerten. Sie wirken durch den neutralen Bass subjektiv etwas präsenter, lösen aber genauso gut auf und haben eine ebenso gute Darstellung.

Auch die Höhen sind deren der XR gleich.

Der Etymotic ER3 ist besonders gut in den Punkten Tragekomfort, Isolation und den sehr realistisch wirkenden Mitten. Das Klangbild ist sehr harmonisch und da der Etymotic ER3 jeweils in zwei Versionen zur Verfügung steht, kann zwischen mehr Bass und einer neutralen Abstimmung gewählt werden. Insgesamt ist der Etymotic ER3 ein sehr guter In-Ear Kopfhörer ohne echte Schwächen.