Optoma NuForce Primo 8 im Test
- Detailreicher und warmer Sound
- Auch mit einem Smartphone leicht anzutreiben
- Sehr große Bühne und gute Instrumentenseperation
- Die Mitten und Höhen hören sich wunderbar an
- Kann auch mit weitaus teureren In-Ear Kopfhörern mithalten
- Nichts für Menschen die viel Bass suchen
Wir konnten den Optoma NuForce Primo 8 ausführlich testen und uns eine Meinung darüber Bilden ob der Referenz In-Ear Kopfhörer des Herstellers NuForce im Vergleich zu anderen High-End In-Ear Kopfhörern schlägt.
Informationen zum Optoma NuForce Primo 8
Der High-End In-Ear Kopfhörer von NuForce besitzt ganze 4 Balanced-Armatur-Treiber je Seite und macht damit anderen Top In-Ear Kopfhörern wie dem Shure 846 für einen deutlich günstigeren Preis Konkurrenz. Dabei sind 2 Treiber für den Bass, einer für die Mitten und der Vierte für die Höhen zuständig. Der Primo 8 kostet 499,00 € und gehört somit zu den hochwertigen Kopfhörer für Audiophile Hörer, die besondere Ansprüche an Soundqualität und Verarbeitung legen.
Komfort
Das Gehäuse wirkt im Vergleich zu Westone Kopfhörern ein wenig größer, trägt sich aber trotzdem komfortabler als diese. Man ist erstaunt, wie ganze 4 Treiber je Seite in das Gehäuse passen.
Der Primo 8 wird mit dem Kabel hinter den Ohren getragen, durch die Polsterung am Kabelende trägt er sich sehr bequem am Ohr und fällt auch nach Stunden nicht unangenehm auf den Ohren auf. Auch als Brillenträger macht sich der Kopfhörer nicht unangenehm bemerkbar und kann den ganzen Tag über getragen werden.
Das Einzige Problem das man haben könnte ist einen guten Seal zu finden, hier muss viel ausprobiert werden, bis man den richtigen Aufsatz gefunden hat. Wenn dann aber der passende Aufsatz gefunden wurde, trägt er sich sehr gut im Ohr und der Bass kommt deutlich rüber.
Der Primo 8 ist in der Tat der bequemste In-Ear Kopfhörer mit Kabelführung hinter dem Ohr, den wir bis jetzt getestet haben. Außerdem hält der In-Ear Kopfhörer sehr gut im Ohr und rutscht auch bei flüchtigen Bewegungen wie z. B. beim Joggen nicht heraus.
Zubehör
Beim Zubehör wird nicht gespart, im Lieferumfang vom Primo 8 ist enthalten:
- 8 Paar Silikon Ohrstöpsel in verschiedenen Größen
- 2 Paar Comply Foam Tips in verschiedenen Größen
- Tragetasche zur Aufbewahrung
- Kabelclip
- Mikrofasertuch
- Clip zum kürzen des Kabels
- Reinigungsbürste
- Flugzeugadapter
- 6,3 Millimeter Klinkenstecker-Adapter für die Stereoanlage
- Mikrofon und 1-Tasten-Fernbedienung sind am Kabel angebracht
Das einzige Problem beim Zubehör ist die Tragetasche, sie wirkt zwar hochwertig, ist aber zu soft und bietet nicht besonders viel Schutz vor Stößen. Ein Hardcase würde die Kopfhörer besser schützen. Ansonsten hat man beim Lieferumfang alles was man braucht. Ein zweites Kabel wäre vielleicht noch nicht schlecht gewesen.
Verarbeitung
Bei einem nicht gerade billigen Kopfhörer wie den Primo 8 sollte man eine gute Verarbeitung erwarten können. Die Verarbeitung wirkt schon auf den ersten Blick sehr hochwertig. Alleine die hochwertige Verpackung verspricht, dass man es hier mit einem Premium In-Ear Kopfhörer zu tun hat.
Das Kabel ist sehr gut verstärkt und auch die Kabelenden sind gut verarbeitet. Sehr positiv ist, dass die Möglichkeit besteht, das Kabel auszutauschen. Besonders gut gefällt die verstärkte Verbindung an der Stelle, an der die Kabel ausgetauscht werden können, denn die Mechanik wirkt sehr robust. Das Gehäuse selber macht auch einen sehr gut verarbeiteten Eindruck. Das Gehäuse kann zwar nicht mit „Panzern“ wie den RHA T20, die aus Edelstahl gegossen werden mithalten, trotzdem wirkt es sehr stabil.
Wir können natürlich nicht testen wie sich der Kopfhörer über die Jahre schlägt, aber ich könnte mir gut Vorstellen, das der Primo 8 einiges aushalten wird und auch über die Jahre noch ordnungsgemäß funktioniert.
Mikrofon
Der einzige negative Punkt die ungünstige Position des Mikrofons, wird der Kopfhörer normal getragen ohne Kabelclip hängt es viel zu tief. Erst mit Einsatz vom Kabelclip könnte man, ohne das Kabel bewegen zu müssen, frei sprechen. Besser wäre es, wenn das Mikrofon seitlich am Kabel näher zum Gehäuse angebracht wäre. Gut aber ist die einwandfreie Sprachqualität und auch die Anrufannahme funktioniert gut per Knopfdruck auf der Fernbedienung.
Sound
Klangtechnisch bekommt man hier für sein Geld einen echten Mehrwert. Getestet haben wir den Sound mit einem Samsung S4, iPhone 5, Fiio x3, HiFiMAN HM-901 und mit der Asus Essence STX II Soundkarte.
Insgesamt ist das Soundbild sehr ausgeglichen denn kein Frequenzbereich kommt wirklich zu kurz oder wird übermäßig betont. Wir haben den Shure 846 einige male probe hören können, der Primo-8 kommt dem Sound schon erstaunlich nahe und hat einen natürlicheren Bass als der 846.
In Kurzfassung ist das Soundbild eher warmgehalten mit Fokus auf den Mitten und Höhen bei einer sehr weiten Bühnendarstellen. Der Primo 8 eignet sich im Grunde für alle Musikrichtungen, weil er ein sehr ausgeglichenes Klangbild besitzt. Für Bassliebhaber, die Beats ähnliche Kopfhörer gewöhnt sind, ist er allerdings nichts.
Bass:
Der Sound ist nicht übertrieben basslastig. Im direkten Vergleich zum Shure 846 liegt der Fokus deutlich weniger auf dem Bass und hört sich somit natürlicher an. Der Bass bleibt da wo er sein soll, reicht nicht bis in die Mitten, hat aber auch noch genug Betonung so das er nicht ganz als neutraler In-Ear Kopfhörer durchgeht, aber in die Richtung geht. Wirkliche Bassheads werden mit diesem Kopfhörer nicht angesprochen, sondern eher Audiophile die einen präzisen Bass suchen, der über das gesamte Spektrum bis in die Tiefen akkurat und detailreich spielt. Für eine gute Bassdarstellung ist der Seal sehr entscheidend, hier gibt es anfangs je nach Person vielleicht einige Komplikationen, hat man aber den richtigen Aufsatz gefunden hört sich der Bass umwerfend gut und natürlich an.
Mitten:
Die Mitten sind sehr präsent und detailliert, das zeigt sich sehr deutlich bei weiblichen Sängerstimmen und bei akustischen Instrumenten. die sich umwerfend schön anhören. Die Mitten sind mit das Highlight des Kopfhörers. Wer viel klassische Musik hört, wird diese Kopfhörer lieben denn es ergänzt sich gut mit dem warmen Klangbild. Bei musikalischen Stücken hat man wirklich das Gefühl mitten im Raum mit dem Sänger und den Instrumenten zu stehen, was durch die weite Bühne noch verstärkt wird.
Höhen:
Die Höhen hören sich sehr sanft und klar an und sind mit den Mitten sehr angenehm. Sie sind ein kleinen wenig betont, nerven aber nicht denn es hört sich alles ausgesprochen stimmig an. Dabei sind die Höhen nicht 100% detailgetreu, sondern sind an dem warmen Klangbild angepasst. Durch das warm gehaltene Soundbild fließen die Höhen schön in das Gesamtbild ein und hören sich somit sehr natürlich an.
Zusammensetzung des Sounds
Manche Multi-Balanced-Armatur In-Ears haben das Problem, dass sich durch die mehreren Treiber der Sound versetzt anhört und nicht gut ineinander fließt. Hier Leistet der Primo 8 einen sehr guten Job und es gibt in dem Punkt absolut nichts auszusetzen.
Detailliertheit:
Der Detailreichtum der durch die Primo 8 übermittelt ist schon beeindruckend, er spielt in Sachen Details auch in Konkurrenz zu 1000 Euro Kopfhörern wie den Westone W60 ganz vorne mit. Musik in schlechter Qualität wird mit dem Primo 8 fast schon unhörbar, dafür glänzt er bei Musikdateien die im FLAC-Format und qualitativen Mp3 Dateien. Es werden Details wahrgenommen von denen man dachte, dass sie vorher nicht da waren, was der Musik mehr Tiefe und Spannung verleiht.
Isolation:
Die Isolation ist gut, aber sie sind nicht die besten in diesem Bereich. Wenn die Kopfhörer nur eingesetzt werden ohne Musik hört man noch viel von der Umgebung auch bei gutem Seal. Bei mittlerer Lautstärke hört man auch noch ein wenig von der Umgebung, wenn man nur Silikonohrstöpsel drauf hat. Mit den beiliegenden Comply-Foam-Tips isolieren die Kopfhörer ein wenig besser, aber nicht ganz so gut wie z. B. Shure In-Ears.
Lautstärke
Mit 38 Ohm gehört der Kopfhörer zu den Modellen mit einem vergleichsweise hohen Ohm-Wert, trotzdem sind die In-Ear Kopfhörer auch betrieben mit einem Smartphone mehr als ausreichend laut. Bei hoher Lautstärkeeinstellung mit unserem IPhone 5 kann der Kopfhörer schon ohrenbetäubend laut spielen. Es reicht oft eine mittlere Lautstärkeeinstellung.
Design
Der Primo 8 sieht mit seinem hochwertigen Kabel und schönem Gehäusedesign schon sehr edel aus. Das geriffelte Gehäusedesign und die blaumetallische Farbe macht schon einiges her. Rein vom Design her gefällt mir der Primo 8 um einiges besser als andere Modelle mit Kabelführung hinter dem Ohr, was nicht zuletzt daran liegt, dass er einfach sehr hochwertig und modern aussieht. Hier hat man wirklich das Gefühl einen High-End In-Ear Kopfhörer in den Händen zu halten und es ist auf den ersten Blick erkennbar, das es sich hier nicht um einen 0815 Kopfhörer handelt.
Technische Daten
- 4 Treiber pro Kanal (8 total)
- 118dB +/-3dB Sensitivität
- 18Hz-22kHz Frequenzbereich
- max. 212 dB Eingangs Soundlevel
- 3.5mm (4Pole-stereo) Eingänge
- 38 Ohm
- 1,3m Kabellänge
Fazit zum Optoma NuForce Primo 8
Der Optoma NuForce Primo 8 ist ein empfehlenswerter höherwertiger In-Ear Kopfhörern. Sie kosten recht viel, leisten jedoch durch ein sehr schönes Soundbild und gute Verarbeitung einen echten Mehrwert. Wer ein ausgeglichenes Soundbild bevorzugt, das nicht zu basslastig ist, liegt mit dem Primo 8 richtig. In Sachen Verarbeitung, Design und Komfort konnte uns der In-Ear Kopfhörer voll überzeugen. Wer allerdings besonders auf den Bass viel Wert legt, sollte sich lieber für den Westone W50 oder einen anderen bassbetonteren In-Ear Kopfhörer entscheiden. Einen detaillierteren und originalgetreueren Sound bietet der Primo 8, der in diesem Preisbereich unsere Empfehlung ist.